Hydraulische Leuchtweitenregulierung (LWR) ersetzen

  • Die hydraulische LWR ist ja allgemein seit ungefähr 15 Jahren ein leidiges Thema, auch bei anderen (Fiat-)Modellen.

    Mittlerweile gibt es ja bereits vorkonfektionierte Ersatzpakete wie z.B. hier: https://www.leuchtweiten-shop.…tz-mit-neuen-Stellmotoren

    Ca. 150€ dafür zu latzen, ohne zu wissen, ob mein Kübel nicht doch wegen irgendeinem anderen Mist nicht über den TÜV kommt, war mir als armem Geflügelzüchter dann aber doch zu viel.


    Die Lösung: Eine ELWR vom Polo 86C 2F, bestehend aus beiden Stellmotoren und dem Schalter im Innenraum. Der örtliche Schrottplatz hat mir dafür insgesamt 50€ abgeknöpft, inklusive soviel Kabel, wie ich wollte. Das hatte den Vorteil, dass ich alle Stecker mit dabei habe.

    Die Motoren kann man auch noch neu kaufen, wenn ich das richtig gesehen habe (VW-Nummer ist wohl die 165 941 295, habe ich nicht überprüft), dann braucht man natürlich noch die Stecker und den Regler.

    Etwas Bastelarbeit ist natürlich erforderlich, die Codiernase im Bajonettverschluss muss entfernt werden, dann passen die Motoren mit den Gummiringen der alten LWR in die Scheinwerfer.

    Die neuen Kugelköpfe stehen im voll ausgefahrenen Zustand ungefähr so weit raus, wie die alten komplett ohne Hydraulikfüllung, die Scheinwerfer müssen also auf jeden Fall neu eingestellt werden.


    Für begeisterte Nachahmer: Ich habe die Scheinwerfer noch nicht wieder eingebaut, plane aber, das Signalkabel vom Regler mit den Schläuchen der alten LWR nach innen zu ziehen. Plus kommt vom Abblendlicht, Masse soll direkt an die Massekabel am Radlauf. Zum TÜV geht es auch erst im neuen Jahr, dann gibt es ein Update, ob ich da den Segen bekommen habe, oder nicht.

  • OK schöne Idee kann mann machen aber vom Platz beim einbau ist es siche rknapp

    Berichte mal weiter ich würde mir aber Schein werfer für die Elektriche LWR besorgen dann ist es sicher einfacher mit dem einbau

    Lebe und Arbeite:winking_face_with_tongue:

  • Moin

    Das habe ich damals beim 0,9er genau so gemacht. Funktionierte einwandfrei. Den hack mit der obsoleten Hydraulikleitung als Kabelrohr kann ich auch nur empfehlen - spart viel Fummelei an der Durchführung durch die Spritzwand. Eine Blende für den Schalter läßt sich aus dem alten Hydraulikeinsatz leicht selbst herstellen.

    Plus vom Abblendlicht fand ich allerdings nicht so prickelnd, weil sich die Scheinwerfer bei jedem Wechsel Fernlicht/Abblendlicht neu justierten. Das fiel zwar nur bei Beladung auf, irritierte aber trotzdem leicht. Ich habe es dann beim Standlicht abgezapft.

    50,-€ hat es damals aber nicht gekostet, eher 20.

  • Ans Fernlicht hab ich nicht gedacht, da ist Standlicht sinnvoller.

    Leider ist mir eben ein Reflektor im Scheinwerfer aus der Halterung gekippt. Den muss ich jetzt erstmal wieder öffnen und ordentlich festkriegen.

  • Also TÜV ist bestanden, auch wenn die AU mit nem neuen Flexrohr einherging.

    Kein Wort zur LWR, ich war fast ein wenig enttäuscht.


    Nochmal zur Schaltung:

    Beim Polo ziehen sich die Stellmotoren 12V parallel zum Abblendlicht, siehe Schaltplan aus dem Poloforum. Das von Bumblebee beschriebene Verhalten sollte also eigentlich nicht auftreten. Ich hab die Dinger trotzdem ans Standlicht angeschlossen, macht letztendlich ja keinen Unterschied.

    Das Drehrädchen vom Polo passt haargenau in die Aussparung des Armaturenbretts, mit der abgesägten Blende rutscht es auch nicht durch. Ich habe 12V für den Schalter direkt vom Hauptstecker(?) ganz links unter dem Ablagefach genommen, nach der Kabelfarbe auch vom Standlicht. Masse ging an die jeweils nächsten Massepunkte VL, VR und unterm Armaturenbrett. Keinerlei neue Kabel nötig, das passt von der Länge prima. Die Signalkabel durch die leeren Hydraulikschläuche zu ziehen war ein Träumchen, empfehle ich auf jeden Fall. Die konnte ich von vorne einfach durchschieben, selbst nachdem ich die Schläuche durchgepustet hatte.

    Die Schalterbeleuchtung habe ich nicht angeschlossen. Einerseits weil ich keine Ahnung habe, welche Spannung die genau braucht, andererseits weil ich das Birnchen beim Öffnen des Drehreglers zerbröselt habe.


    Warum überhaupt das Ding öffnen? Weils hässlich ist (auch ohne meine gewichtsreduzierend weggesägte Ecke) und ich den alten Knopf wieder reinsetzen will. Die Widerstände habe ich notiert und mir schon einen Adapter und ein Gehäuse designt, das 3D-gedruckt anstelle des Hydraulikgebers montiert werden soll. Dummerweise ist das Poti, um dessen Daten ich das ganze drumherumdesignt habe, aktuell bei Conrad ausverkauft. Da gibts dann nochmal ein Update, wenn das alles passt.

  • Lebe und Arbeite:winking_face_with_tongue:

  • Ja, da soll ja der alte Knopf wieder rein.

    Das Drehrad ist ja nur ein verstellbarer Widerstand, allerdings so ausgeführt, wie im Schaltplan skizziert. Bei Interesse kann ich davon auch Bilder hochladen, man sieht aber außer Widerstandsbahnen auf ner Platine nicht viel.

    Plan ist jetzt, diesen Drehregler mit Standardkomponenten so nachzubauen, dass ich mithilfe von 3D-gedruckten Plastikteilen den alten Knopf und die Blende an den nachgebauten Drehregler anbringen und die LWR so "spurlos" elektrifizieren kann.

  • Moin

    Ist das nicht ein wenig overkill? Immerhin gab es ja die elektrische Version mit dem Stellrad. Die Plastikblende etwas präziser und maßhaltiger abzusägen sollte den geringeren Aufwand darstellen und betriebssicher sein.


    cu

  • Hallo zusammen,


    ich habe vor kurzem erst mit diesem Kit auf elektronische Leuchtweitenregulierung umgebaut:


    https://www.leuchtweiten-shop.…tz-mit-neuen-Stellmotoren


    Mit ein wenig anpassen und Heißklebepistole kann man die orginal Blende/Drehrad beibehalten :smiling_face: Funktioniert einwandfrei

  • Bumblebee

    Natürlich ist das Overkill, die Karre hat 500 Euro gekostet. Hatte so aber endlich mal nen Grund, mich mit CAD auseinanderzusetzen. Das wollte ich schon länger machen, mir fehlte nur die Motivation. Und nachdem ich mir gedacht hatte: "So schwer kann es nicht sein", finde ich es persönlich bereichernd, die Schwierigkeiten, die sich auf dem Weg zum selbstgesteckten Ziel doch ergeben, zu überwinden.

    So, wie die HU lief, hätte ich das wohl vermutlich alles gar nicht machen müssen mit der LWR.


    centomane

    Ja die habe ich auch gesehen, war mir aber zu teuer. Bin mir aber sicher, dass das jetzt problemlos funktioniert und finde das echt gut, dass man nicht nur denselben Hydraulikmist im neu kaufen kann, sondern auch ne ordentliche Lösung.

  • So, mal ein Update meinerseits:

    Ich konnte die modellierten Teile im Mai drucken lassen und das richtige Poti war dann endlich auch wieder lieferbar.


    Die fertig gedruckten Bauteile mussten zuerst noch vom Stützmaterial befreit werden und etwas auf Passgenauigkeit bearbeitet werden, dann konnte ich bereits einen Testaufbau machen.

    Das Poti ist einfach standarmäßig linear, Der Konnektor ist eine Molex Minifit-Buchse. Die sollte durch die Verriegelung auch bei typischen Vibrationen gut halten.

    Gemäß dem Schaltplan habe ich alles fest verlötet. Keine Angst, zur Isolation und zum Schutz vor vibrationsbedingten Schäden kam noch ordentlich Heißkleber zum Einsatz.

    Das letzte Bild zeigt einmal den Größenvergleich zwischen dem originalen Hydraulikzylinder und der neuen elektrischen Regelung.


    Was ich in Zukunft anders machen würde:

    - Ich würde mir mehr Platz lassen.

    Das Kabel ist aus dem Spenderkabelbaum vom Polo und viel dicker, als es sein müsste. Da aber wirklich noch genug Raum zur Verfügung steht, würde ich mir da dann weniger nen Kopf um Originalmaße machen.

    - Ich würde die Buchse senkrecht zur aktuellen Stellung anbringen.

    Weil ich es jetzt für sinnvoller halte, den Stecker nach hinten (in Richtung Pedalerie) rauszuziehen.

    - Ich würde die Befestigungslöcher des Mittelteils so groß machen, dass die Schrauben nicht mehr greifen und das Unterteil die gesamte Konstruktion hält. Bin echt gespannt, ob ich mir damit beim festziehen das Mittelteil zerreiße.

    - Ich würde das Mittelteil in zwei Hälften drucken, das hat aber eher mit dem Druckprozess an sich und weniger mit der Konstruktion zu tun.


    Falls jemand an den 3D-Dateien interessiert ist, kann ich die auch gerne hochladen, vielleicht überarbeite ich die dann auch nochmal der Liste entsprechend.

  • Kurzes Resümee der Einbauaktion:

    Statt der Mini-Fit-Serie empfehle ich, einen größeren Mega-Fit-Konnektor zu nehmen. Dann bekommt man die gecrimpten Kabel bequemer eingesteckt.

    Dazu sei gesagt, dass es eigentlich ein Spezialwerkzeug von Molex gibt, um die Kontakte zu crimpen. Es geht allerdings auch so, ist aber sehr fummelig.


    Der Rest hat aber ganz gut geklappt, alles passt und sieht aus wie zur Auslieferung 1997.