Nockenwellentausch Panda 900, Lagerprobleme

  • Hallo allerseits


    Ich bin gerade dabei, wie in einem anderen Thema vielleicht schon ersichtlich war, an meinem Panda 900 die Nockenwelle gegen eine 45PS aus dem 127er zu tauschen. Ich mach das bei eingebautem Motor, was zugegeben ziemlich mühsam ist, aber trotz allem irgendwie geht.


    Heute hab ichs endlich geschafft, die Nockenwelle auszubauen.


    Jetzt bräuchte ich euren professionellen Rat bei neu aufgetauchten Problemen.



    Hier mal eine Übersicht



    Ursprünglich verbaute Nockenwelle:



    - Nockengrundkreis 32mm


    - Grundkreis bis Nockenspitze 37mm


    - Mass mitleres Lager 43.36



    45PS-Nocke aus dem Forum:



    - Nockengrundkreis 31.2-31.3 mm


    - Grundkreis bis Spitze 37mm (außer einer AS-Nocke 36.65)


    - Mass mitte 43.32




    Ich habe noch eine andere 45PS-Welle vermessen und die hat auch 32mm Grundkreis. Da das Ventilspiel ja auf den Grundkreis der Nocke eingestellt wird, bietet die Nocke hier aus dem Forum den grösseren Ventilhub, 0.35 mm mehr als die anderen Wellen. Was ja leistungsmässig schon mal nicht schlecht ist. Oder mache ich da eine falsche Schlussfolgerung?


    Was mich aber sehr verunsichert ist das Mass des mittleren Lagers, welches bei der 45PS-Welle 3-4/100 mm kleiner ist als bei der originalen. Das ist nicht trivial, ich weiss nicht ob das Öl so viel Mehrspiel ausgleichen kann.


    Da das mittlere Lager im Block sowieso schon den einen oder anderen Kratzer abbekommen hat (ich weiss nicht ob ich das verbockt habe oder ob die schon waren, denke aber nicht, dass ich mich da so unfähig angestellt habe beim ausfädeln), könnte ich da auch ein neues verbauen und den mittleren Lagersitz um 1/10 runterschleifen, das kostet nicht alle Welt. Ich habe jedoch keine Ahnung, wie man das rauskriegt und ob nachher das neue Lager in der Mitte mit den anderen zwei Lagern fluchtet. Falls ich da ein Ausziehwerkzweug drehen muss, das lässt sich machen, habe Zugriff auf eine CNC-Drehmaschine.


    Die anderen zwei Lager sind dann aber wieder exakt identisch, nur das mittlere weicht so viel ab (auch bei der zweiten vermessenen 45er- Welle übrigens).


    Was ratet ihr mir? Kann das mittlere Lager so viel mehr Spiel schlucken oder sollte das neu? Wieso sind die Schleifmasse überhaupt so unterschiedlich? Ich glaube nicht, dass die Wellen so viel Verschleiss haben, das wäre ja enorm. Hat Fiat da mal die Schleifmasse geändert? Soll ich alternativ einfach nach einem engeren mittleren Lager suchen und das einbauen?



    Grüsse an alle aus Zürich, Oliver

    Einmal editiert, zuletzt von Bastler-Oli ()

  • Bastler-Oli

    Hat den Titel des Themas von „Nockenwellentausch Panda 900“ zu „Nockenwellentausch Panda 900, Lagerprobleme“ geändert.
  • Nee stimmt nicht, die hat sogar 0.8 mehr Hub, ich hab's mir soeben aufgezeichnet. Das macht ja dann mit den 1.5er Kipphebeln 1.2 mm mehr, das ist ja massiv. Habe ich da eine andere Welle erwischt oder was ist da passier?

  • Hi,


    Etwas mehr Hub sollte bei rum kommen.

    Wichtiger wären dabei aber die Steuerzeiten selber.


    Den Lagerdeckel abschleifen geht und ist auch gängige Praxis.

    Das lager wird dann Oval und muss neu eingeschliffen werden.

    Das ganze über alle drei Lagerstellen. Zuhause also schlecht zu bewerkstelligen.


    Eine passende Lagerschale suchen wäre eine Option. Auch kann man die anfertigen.

    Dabei wird man generell aber um das aufreiben nicht drum rum kommen.


    Das Lager Spiel ist am 900er laut Handbuch mit 43,348 - 43,373 angegeben.


    Bist Quasi rund 2/10 unter Mindestmass. ( je nach dem was die 1000er Stelle sagt auch 3/10)


    Persönlich würde ich das einfach austesten. Denke das sollte schon noch im Rahmen sein.

    Empfehlen kann man es natürlich nicht.


    Ich fahre auch überall erhöhtes Lagerspiel und höheres Laufspiel an den Kolben.

    Rennt seit 8000 km wie Schnitzel.



    Der Optimale Weg wäre das ganze in der Motorenbude auf Mass machen.

  • Moin moin


    Danke für deine Antwort


    Den Teil mit dem Lagerdeckel abschleifen verstehe ich nicht ganz, was meinst du damit? Das Lager wird oval? Ich verstehe gar nicht worum es da genau geht.


    Muss ein neu eingepresstes Lager denn zwingend immer ausgerieben werden?


    Joa, beim Instandsetzer wäre natürlich die sauberste Lösung, ich dachte halt ich komme drum rum. Wenn die Lagerstellen von all den Nockenwellen zu klein sind könnte ich mir ja auch eine suchen, die noch Masshaltig ist.

  • Dachte du wolltest da beischleifen um das Spiel zu verringern.


    Zitat


    und den mittleren Lagersitz um 1/10 runterschleifen


    Hab ich wohl was falsch verstanden.


    Den genauen Aufbau des 900ers ist mir nicht bekannt.

    Dachte die Welle läuft auch in 2 Lagerschalen.

  • In drei Lagern läuft sie. Die Lagerringe sind in den Block eingepresst. Ausser das vorderste, das wird durch eine Schraube in Position gehalten. Ich dachte das mittlere Lager könnte man auf Untermass schleifen und ein Übermasslager einpressen. Wenn man die natürlich immer reiben muss und das in eingebautem Zustand nicht geht, fällt das weg.

  • Achso Verstehe.


    Aufreiben meinte ich wenn man ein Lager anfertigt oder von was anderem Zweckentfremdet.

    ggf gibt es ja auch passende Übermasslager.

    Der Aussendurchmesser bleibt wie er ist, da muss man nix Schleifen.

    der innendurchmesser lässt sich an der Welle entsprechend anpassen.

  • Na das wäre natürlich die beste Lösung. Es gibt Übermasslager, die Frage ist eigentlich nur, sind die schon so gefertigt, dass das Mass nach dem Einpressen gleich stimmt?

  • Hab mir das online grad mal angesehen. War gestern schon Spät xD

    Stimmt der Kleine läuft ja über Stössel.


    Der Mittlere Ring hat die Nummer 4184057

    Verschiedene Übermasse stehen nicht drin.


    Man müsste Herrausfinden wie das am Spender aussieht und ggf diesen Ring

    Verwenden. Mit etwas Glück passt dann sogar der Aussendurchmesser.


    Müsste mas nach dem Werkstatthandbuch von 127er suchen

  • Ich habe gerade mit dem Kfz -Meister telefoniert, der mir den Kopf geportet hat. Er meinte "Hundertstel!!?", na wenn das nur 3 Hundertstel sind dann geht das schon.


    Mir ist natürlich immer noch etwas mulmig zumute, ich will nicht die ganze Arbeit in einem Jahr wieder machen müssen.


    Die Schleifmasse vom 127er wären natürlich schon interessant zu wissen, vielleicht waren die ja wirklich ein bisschen kleiner? Wobei, 3/100 kleiner und die anderen zwei Lager gleich groß wie die neuen macht irgendwie auch keinen Sinn

  • Hoi Oli


    Ich baue auch gern an Motoren, komme aber leider in letzter Zeit arbeitsbedingt viel zu wenig dazu.

    Über die 3/100mm ausser Toleranz, würde ich mir bei den Nockenwellen/-lager keine Sorgen machen. Weil durch die Ventilfedern ja immer druck gegen die Welle ausgeübt wird.

    Das heisst die obere hälfte der Lagerstelle(oben/kopfseitig) wird noch ziemlich mass und toleranz-haltig''rund'' sein.


    Die untere hälfte der Lagerstelle hingegen wird den grösstenteil des Verschleisses aufweisen.

    (Schon klar dass es nicht genau nur oben und unten ist--> theoretisch so ein halbliegendes ''Ei'')


    Seis wie's sei....baust du eine andere welle ein, wird die sich auch mit den km/jahren wieder einarbeiten. Meiner Meinung nach vorallem beim startvorgang bei noch nicht optimalen öldruck.


    Alle 5k-15k km mal den deckel wegmachen und das Ventilspiel kontrollieren macht uns ''Umbauern/Optimierern/Sportlern'' ja eher Spass als Mühe :winking_face_with_tongue:


    Jedoch würde ich dir zu einer Öldruck

    (+fakultativ öl&wasser-temp für's Gewissen)

    -Anzeige raten. Man kann mit etwas ''dickerem'' öl in massen dagegenhalten und erkennt unnormale Betriebszustände häufig schon beim ersten schlechten Gefühl.


    Kritik und richtigstellung wird gern angenommen--> baue eher an (D)ohc's rum :saint:


    Gruess usem Oberland

  • Danke für die ausführliche Antwort. Ich bin auch schon fast so weit, dass ich die Welle einfach einbaue und mal schaue, was passiert.


    Also die 3/100 hat die Nockenwelle Untermass, nicht das Lager im Block.


    Was macht man eigentlich genau, um die Lager etwas zu glätten an der Nockenwelle? Ich hab mal gehört man könne die mit ganz feinem Schmiergelleinen (1000er oder feiner) in Öl Getränk etwas abziehen, oder aber mit Scotchpad. Dies nur, um die Oberfläche wieder etwas zu glätten. Was ist da die beste Vorgehensweise?


    Um noch auf das Einarbeiten der Welle zurückzukommen; die originale hatte nach 111000 km zumindest immer noch ihr Schleifmasse innerhalb der Toleranz.


    Aber ja wie gesagt, bin jetzt dann bald auch überzeugt, dass ich die einfach einbaue :smiling_face:

    Falls ich dann irgendwann in ferner Zukunft doch noch frische Lager und ne nachgeschliffene Nockenwelle reinmache, sind denn nun die Lager gleich auf Maß wenn man die einpresst oder müssen die au jeden Fall noch ausgerieben werden?


    PS: Wassertempanzeige hat er schon. Öldruck nicht, aber da es bei den 900ern schon mal vorkommen kann, dass die Lampe an einem heißen Tag im Stau bei Standgas leicht flackert, glaube ich wird die mich schon genug früh warnen.

  • Die Lager sind auf Mass, muss man nichts nacharbeiten.


    Das nur wenn die Gasse nicht fluchtet oder auf anderes Mass nachgearbeitet werden muss. ( also die Stellen wo die Lager drin sitzen)

  • Der Öldruck hält gar nix in der Mitte, sondern die Rotationsgeschwindigkeit wie bei Aquaplaning. Wer es nicht glaubt rechne die Lagerfläche Mal Öldruck gegen mit der auftretenden Kraft von Haupt - Pleuel - oder Nockenwellen - Lagern.

  • Krallenpeter


    Ja das stimmt.

    Meiner überlegung nach wird dickeres Öl aber auch langsamer durch einen gegebenen Spalt gedrückt und damit der Öldruck für die anderen Lagerstellen z.B. Kw eher aufrecht erhalten. Erfolgreich ausprobiert hab ich's schon. Funktioniert auch bei undichten ventilschaftdichtungen, (an einem ''wegwerfauto'') die man nicht wechseln möchte, ziemlich gut.


    Habe jedoch nicht an einer Hochschule/Uni studiert und lasse mich gern eines besseren belehren.


    Gruess


    (Wieder echt spannend und lehrreich hier im Centoworld in letzter Zeit :smiling_face::thumbs_up: )

  • Weiss jemand die originalen Nummern von den 45 und 47Ps-Nocken?


    Die hier findet man so im Internet:


    82340495


    4362489


    Ich denke die erste könnte die 47PS sein, weil die gabs auch für den Autobianchi an auf eBay. Hat da jemand originale Unterlagen wo man das einsehen kann?

  • Alter Schwede, manchmal sucht man sich im Internet zu tode. Weiss jemand eine Bezugsquelle für den Steuerkettenspanner? Und für den Simmering des Steuerdeckels?

  • Perfekt danke


    Weiss jemand wie schwer ein 899-Motor ist? Ich habe einen Patientenheber geschenkt gekriegt, maximale Hebelast 127 kg. Aber wenn ich den Hebepunkt nach hinten versetze wird auch mehr gehen. Die sind von der Machart fast genau gleich wie Motorhebekranen :smiling_face: